Bündnis Freie Bildung

OESA ist seit August 2020 Mitglied im Bündnis Freie Bildung – was bedeutet das?

Über das Bündnis

Das Bündnis Freie Bildung ist treibende Kraft in der deutschsprachigen OER- Community. 2014 gründete es sich aus einer Initiative von Creative CommonsOpen Knowledge Foundation Deutschland und Wikimedia Deutschland zur Förderung des Themenfeldes offener und freier Bildung.

Im Bündnis schließen sich mittlerweile über zwanzig Organisationen, Institutionen und Vereine sowie zahlreiche Einzelpersonen zusammen, um sich für freie Bildung, frei zugängliche Bildungsmaterialien, offene Bildungspraktiken und offene Lizenzen in der Bildung einzusetzen – und damit politische Entscheidungen und gesellschaftliche Diskussionen mitzugestalten. Als Forum und Plattform organisiert das Bündnis deshalb Veranstaltungen, veröffentlicht Positionen, sucht das Gespräch mit Entscheidungstragenden in Politik und Verwaltung, bringt sich aktiv in Diskursen rund um Lehren, Lernen und Bildung ein, mit dem Ziel Bildungsungleichheiten abzubauen und gleichberechtigte Partizipation in einer digitalen, demokratischen Gesellschaft zu fördern.

Das Forum Open Education als Teil des Bündnisses beispielsweise bringt Akteure zusammen, um Strategien zu entwickeln, in den Austausch zu kommen und neue Impulse zu geben. Im Fokus der Arbeit im Bündnis stehen dabei Bildungsmaterialien (Open Educational Resources), Software und Technik (Open Source), Urheberrecht (Open by default), Zugang (Bildung für Alle) und Pädagogik / Didaktik (Open Educational Practices).

OER und OEP

Das Bündnis versteht Open Education „als eine Sammlung von Ansätzen zur Förderung von Bildungschancen, zum Beispiel durch politische Maßnahmen und Policies, der Verwendung offener digitaler Bildungsressourcen oder dem Einsatz offener Kurse im Internet. Dabei ist Offenheit keine absolute, sondern eine relationale Kategorie, die immer im Zusammenhang bestimmter sozialer, politischer, ökonomischer und pädagogischer Kontexte steht.“ Denn Bildung sollte immer zugänglich, partizipativ und demokratisch sein.

Freie Bildungsmaterialien, also Open Educational Resources (OER) können einen Beitrag leisten, dem gesamtgesellschaftlichen Ziel der Bildungsgerechtigkeit näher zu kommen. Sie sind dank offener Lizenzierung für alle ohne nennenswerte rechtliche und technische Hürden mit Freier Software verwendbar. Insbesondere dürfen sie auch verändert, mit anderen Materialien gemischt und wiederveröffentlicht werden. Dies ermöglicht es, Zuschnitt und Umfang von Materialien besser an die Bedürfnisse der Lernenden und ihren jeweiligen Kontext anzupassen, diese aktuell zu halten und sie weltweit legal auszutauschen.

Somit stellen OER Katalysatoren zeitgemäßer Bildung dar, denn sie  ermöglichen nicht nur selbstbestimmtes und demokratisches Lernen und digitale Kollaboration, sondern fördern zudem eine kritische Reflexion zu Medien und deren Nutzung und öffnen den Zugang zu Bildung. Die Einbindung von OER in Lehre und Unterricht, also die Anwendung von Open Educational Practices (OEP), erfordert aber die Qualifizierung und Weiterbildung der Lehrenden, fortwährende Entwicklung didaktischer Lehrkonzepte mit OER und eine entsprechende Finanzierung.

Open Source

Die Nutzbarkeit von Software im Bildungsbereich ist noch immer eingeschränkt. Dabei dürfen Software und Infrastrukturen Lernen und Lehren nicht beschränken, sondern müssen Freiraum geben. Die für freie Bildung verwendete Software sollte grundsätzlich offen, nachhaltig und gestaltbar sein. Open Source Software bietet die Möglichkeit Abhängigkeiten von bestimmten Softwareunternehmen (Lock-in-Effekte) zu vermeiden, Bildungseinrichtungen digitale Souveränität zu ermöglichen und keine zusätzlichen Hürden für den Zugang aufzustellen – und geht somit Hand in Hand mit dem Prinzip offener Bildung, welche viel mehr noch auf eine Standardkonformität für eine vernetzte Infrastruktur angewiesen ist, die nur durch entsprechende Software und Formate realisiert werden kann. Mit dem Blick auf offene Standards, vernetzte Plattformen, Unabhängigkeit und Transparenz bietet offene Software die Möglichkeit für pädagogische Gestaltbarkeit, Anpassung und Änderung für vielfältige Szenarien im Lehrbetrieb.

OESA und das Bündnis

Als Teil des Bündnis Freie Bildung teilen wir dieselben Werte und arbeiten als gemeinnütziger Verein an der Förderung offener Bildung mithilfe offener Software. Beim Forum Open Education 2020 haben unsere Mitglieder Celestine Kleinesper und Katharina Mosene als Co-Autorinnen bei einem Vorschlag zur Umgestaltung von Schulbibliotheken zu offenen Medienzentren mitgewirkt. Die Ergebnisse aus dieser Arbeitsgruppe wurden auf einem Livestream mit anderen Arbeitsgruppen des Bündnisses und Politiker:innen diskutiert.

Weitere Informationen zum Bündnis Freie Bildung: hier.

Quelle: Bündnis Freie Bildung – Positionspapier (Stand Sep. 2018), freigegeben unter CC BY 4.0

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