OESA-Stipendium für Abschlussarbeiten und -projekte

Unser erster OESA-Stipendiat Alex hat im Rahmen seiner Bachelorarbeit die Potentiale und Herausforderungen von Robotern im Bildungsbereich betrachtet und auf dieser Grundlage einen Workshop für Kinder entwickelt. Dieser fand in Kooperation mit dem robolab der Bücherhallen Hamburg statt, hier haben wir darüber berichtet. OESA hat Alex beim wissenschaftlichen Arbeiten unterstützt, den Kontakt zum Praxispartner robolab hergestellt und seinen Aufenthalt in Hamburg koordiniert und finanziert. Es wurde ein Abschlussessen mit dem OESA-Vorstand organisiert, um über nächste Schritte zu sprechen und natürlich um feierlich das Stipendiumszertifikat zu übergeben.

Wir haben zum Abschluss der neunmonatigen Zusammenarbeit ein Interview mit Alex geführt und gemeinsam beschlossen, eine Zusammenfassung des Gesprächs für potentielle Stipendiat:innen zu teilen.

OESA: Was war dein absolutes Highlight?

Alex: Der Workshop mit den Kindern hat sehr viel Spaß gemacht. Ich war positiv überrascht vom Interesse der Kinder und wie sie sich selbst eine Meinung bilden durch das didaktische Konzept. Zu sehen, wie sie mit den Robotern umgehen und was für Ideen in den Gesprächen aufgekommen sind, war definitiv mein Highlight.

OESA: Was hast du Neues gelernt?

Alex: Neben dem recherchierten Inhalt war das wissenschaftliche Schreiben für mich noch ungewohnt. In unseren Gesprächen und kommentierten Versionen der Arbeit habe ich viel zum Ton, Ausdruck, der inhaltlichen Struktur eines Textes und zu differenzierten Formulierungen gelernt.

OESA: Welche Schwierigkeiten gab es?

Alex: Durch die Schulferien und andere Termine musste der Workshop zeitlich nach hinten verschoben werden, dadurch hat sich die Arbeit etwas verzogen und die Zeitplanung ist nicht wie anfangs besprochen abgelaufen.

OESA: Was würdest du kommenden Stipendiat:innen gern mit auf den Weg geben?

Alex: Das OESA-Stipendium ermöglicht eine neue Perspektive. Anstatt auf sich selbst gestellt die erste wissenschaftliche Abschlussarbeit zu schreiben, hat man durch das Stipendium die Möglichkeit, jede Frage zu stellen. Denn dort gibt es sehr niedrigschwellig Ansprechpartner:innen mit viel Wissen und Erfahrung, aber eben auf Augenhöhe.

Wir danken Alex für seinen wertvollen Beitrag und wünschen ihm alles Gute für den Weg nach dem Abschluss!

Weiterführende Informationen findet ihr hier.

Roboter-Workshop in Hamburger Bücherhalle

Wer sich zufällig am Hamburger Hauptbahnhof aufhält, dem fällt das nostalgische rote Backsteingebäude auf, in dem die Zentralbibliothek untergebracht ist. Im ersten Stock stehen Bücherregale, die in perfekt ausgeleuchteten Leseecken verschlungen werden können. Eine Etage tiefer ergibt sich ein anderes Bild, das aber dennoch in das Gesamtbild passt. Denn neben Büchern gibt es hier auch Spiele, Filme, Bastelarbeiten und Roboter. Es ist ein zentraler und öffentlicher Ort, an dem jeder lernen und entdecken kann. Vor kurzem fand hier ein OESA-Workshop statt.

Eine kleine Gruppe von Kindern verbrachte einen Tag damit, mit dem Roboter Thymio zu experimentieren. Der Open-Source-Roboter wurde für Bildungszwecke entwickelt und kann mit verschiedenen Sprachen wie Scratch, Blockly oder Python programmiert werden. OESA-Stipendiat Alex entwickelte ein Konzept auf der Grundlage des Dagstuhl-Dreiecks, das sich auf das spielerische Lernen mit dem Thymio konzentriert und aus drei Teilen besteht: Zunächst sammelten die Kinder in einem Brainstorming-Prozess ihr Vorwissen über Roboter und überlegten, was Roboter eigentlich ausmacht, indem sie bestimmte Aspekte von Robotern definierten.

Es folgte ein praktischer Teil, in dem der Thymio und seine Funktionen erkundet wurden. Zu seinen sechs grundlegenden Verhaltensweisen gehören: der eigenen Hand folgen, Hindernissen ausweichen, sich von anderen Robotern und Menschen wegbewegen (vor allem, wenn diese ihn anschreien), seine Farbe ändern, einer Spur auf dem Boden folgen und auf das Drücken seiner Knöpfe reagieren. Die Kinder entwarfen einen Parkour und testeten, wie er sich unter verschiedenen Bedingungen verhält. Mit großer Experimentierfreude wurden Licht, Lautstärke, Farbe und andere äußere Aspekte variiert und die Ergebnisse eifrig festgehalten. Am Ende dieser Lerneinheit tauschten sich die Kinder aus und reflektierten ihre Erfahrungen.

Im letzten Teil des Workshops stellte Alex den Kindern ein hypothetisches Szenario vor: Die Kinder wurden gebeten, sich zu überlegen, wie es wäre, wenn Lehrroboter den Unterricht in der Schule übernehmen würden und menschliche Lehrer nur noch gelegentlich in die Schule kämen. Sie diskutierten, wie sie sich fühlen würden, was sie vermissen würden und was sich konkret ändern würde.

Die Kinder kamen zu dem Schluss, dass das Szenario seine Möglichkeiten und Herausforderungen birgt. Ein Lehrroboter schien noch zu weit entfernt, um konkrete Eigenschaften (oder Fehler) beurteilen zu können. Nichtsdestotrotz hat dieser Nachmittag ein Umdenken in Bezug auf Schule und Unterricht ausgelöst und wir hoffen, Alex und die Kinder bald wieder im robolab tüfteln zu sehen. Wir freuen uns schon darauf und bedanken uns bei robolab für die tolle Zusammenarbeit.

Weitere Infos zum Projekt und dem robolab findet ihr hier auf der Homepage der Hamburger Bücherhallen.

Weitere Infos zum OESA-Stipendium findet ihr unter Ausschreibungen und im folgenden Artikel.

About Books & Bots – Public Libraries as open learning spaces

Anyone who happens to be at Hamburg’s main train station is sure to spy the nostalgic red brick building that houses the Central Library. On the first floor, there are shelves of books that can be devoured in perfectly lit reading corners. One floor below, a different distinct scene unfolds, yet it seamlessly integrates into the overall ambiance. For in addition to books, there are games, films, handicrafts and even robots. The robolab is a central and public place for everyone to learn and explore. Recently, this institution hosted an OESA workshop.

A small group of children spent a day experimenting with the robot Thymio. The open-source robot was created for educational purposes and can be programmed with different languages such as Scratch, Blockly or Python. OESA fellow Alex developed a concept based on the Dagstuhl Declaration, which focused on learning through play with the Thymio and consists of three parts: First, the children gathered their existing knowledge about robots in a brainstorming session and discussed what actually constitutes robots by defining specific aspects of robots.

This was followed by a practical part in which the Thymio and its functions were explored. Its six basic behaviors include following ones hand, avoiding obstacles, moving away from other robots and humans (especially if they scream at it), changing its colour, following a track on the ground and reacting to pressing its buttons. The kids designed a parkour and tested out how it behaves under different conditions. With great enthusiasm for experimentation, light, volume, color and other external aspects were varied and the results eagerly recorded. At the end of this learning unit, the children shared and reflected on their experiences.

In the last part of the workshop, Alex presented a hypothetical scenario to the children: The children were asked to consider what it would be like if teaching robots took over the lessons at school and human teachers only came to school occasionally. They discussed how they would feel, what they would miss, and what concretely would change.

The kids concluded that the scenario holds its possibilities and challenges. A teaching robot still felt somewhat distant, making it challenging to assess its specific features (and bugs). Nevertheless, it was a day of rethinking school and teaching as it is and we hope to see Alex and the children tinkering in robolab again soon. We are looking forward to it and thank robolab for the great cooperation.