Dein Raumschiff ist auf einem unbekannten Planeten gestrandet. Du musst deine Umgebung erkunden, um zu überleben, doch du stellst schnell fest: Überall lauert Gefahr. Dunkelheit. Unheilvolle Stille. Und aus der Stille heraus brechen fremdartige Gestalten hervor, Monster, Ungeheuer!
Szenarien wie diese finden sich in etlichen Spielen wieder: Dungeons & Dragons als klassisches Pen-and-Paper-Game begeistert seit den 80ern viele Spielliebhaber, Rollenspiele und Ego- Shooter erweitern das Spielerlebnis um interaktive Grafik. Noch einen Schritt weiter gehen Virtual Reality Games.
Mit einer VR- Brille wird eine andere Realität geschaffen, in der sich bewegt und reagiert werden kann. Für das zu Beginn beschriebene Spielszenario wurde auf dem Creative- Gaming- Festival “PLAY 19” in Hamburg die Steuerung des Spiels in einem Vorbereitungsraum erklärt. Anschließend taucht man in die Welt ab, in der man von seinem Raumschiff zu entkommen und Monster in die Flucht schlagen muss. Für den- oder diejenige mit der VR- Brille entsteht so ein realistisches Spiel, es wird intuitiv ausgewichen, ein Schritt zurückgemacht, sich geduckt. Alle Unbeteiligten sehen nur jemanden mit schwarzem Kasten auf dem Kopf, der absolut unberechenbar umher torkelt und dabei allerhand Gegenstände und Menschen anrempelt. Das Spiel könnte auch ruhig und an einer Stelle stehend gesteuert werden, doch die körperlichen und emotionalen Reaktionen sind durch das 3D- Erlebnis viel intensiver als z.B. bei Computerspielen.
Bei einem anderen Spiel ging es genau gegenteilig darum, in einer Gruppe und auf engem Raum zu spielen: Eine Person legt sich mit einem Smartphone und Kopfhörern in einen Sarg, um ihn herum stehen weitere Player. Das Ziel ist es dabei, gemeinsam mit Mitspieler*innen, die vor dem Sarg stehen, Rätsel zu lösen und sich schließlich aus dem Sarg zu befreien. Creative Gaming ist also keineswegs immer gleich, sondern ermöglicht durch unterschiedlichste Methoden sehr vielseitige Erfahrungen.
Immer mehr Menschen finden Gefallen daran, selbst solche Methoden auszuprobieren. In einem Makerspace standen dafür Tische und Anleitungen zu verschiedensten Themen bereit: Grafikdesign, Soundeffekte und kleine Programmierungen. Mit Hilfe eines niedrigschwelligen Baukastensystem konnte eine virtuelle Figur programmiert werden. In deutscher Sprache kann man sich so die Logik von Programmiersprachen aneignen und dabei auch noch direkt die Ergebnisse der eigenen Programmierung sehen, was das Programmieren selbst zu einer Art Spiel macht.
Die Speakers‘ Corner darf auf so einem Event natürlich nicht fehlen, genauso wie zahlreiche Fortbildungen, Artist Talks und Workshops. An einem der vier Festivaltage gab ein spezielles Angebot für Schulen, das gut besucht wurde. Den Höhepunkt stellte der Game Award dar, der wie jedes Jahr an innovative Games, Produktionen oder Prototypen vergeben wird. Insgesamt ist das PLAY ein ein vielseitiges Angebot zum Reinschnuppern, Informieren und Ausprobieren, aber auch zum Vertiefen und Netzwerken. Wir freuen uns auf das nächste PLAY…